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Gemeinsamer Jahresbericht des ersten und der zweiten Vorsitzenden für das Geschäftsjahr 2008
Das Sportjahr des Stedinger Turnvereins begann am 14.01.2008 mit dem Besuch und anschließender Podiumsdiskussion mit Innenminister Uwe Schünemann und weiteren sport-politischen Gästen in der Turnhalle Berne zum Thema Sportförderung. Neben sportlichem Rahmenprogramm erfolgte ein Eintrag ins Gästebuch des Vereins.
Die jährliche Kohlfahrt ging sehr gut besucht am 23.02.2008 nach kurzem Weg aber vielen Spielen in das schwarze Ross nach Bookholzberg.
Am 08.03.2008 erfolgte bei Kaffee und leckeren Kuchen die Sportabzeichenverleihung und am selben Tag nahm eine Gruppe Frauen des Vereins am Gemeindefrauenfest teil und zeigte dort unter der Leitung der Frauenwartin Annelene Hayen eine sportliche Aufführung.
Das Niedersächsische Landesturnfest bot 15 Teilnehmer/innen vom 08.05.-12.05.2008 die Gelegenheit die Stadt Braunschweig bei Tage und bei Nacht zu erkunden und bescherte nach intensivem Training zudem zwei Landesmeistertitel, einen zweiten Platz und zwei dritte Plätze im Wahlwettkampf des NTB.
Am 11.03.2008 erfolgte die ordentliche Mitgliederversammlung im Vereinsheim des Stedinger Turnvereins. Neben den Tagesordnungspunkten wurden Inge Reiche und Christiane Kunert als langjährige Übungsleiterinnen verabschiedet, Inge wechselte in den Turnrat, der Festausschuss wurde neu besetzt und die neue Schriftführerin Anita Schwarting wurde einstimmig in den Vorstand gewählt.
„We are Family“ war das Motto der großen Turngala 2008, die am 17.05.2008 in Vorstellungen um 15.00 Uhr und 19.00 Uhr stattfand und fast 400 Zuschauern aus der Region eine fulminante Show bot. Nach einem langen Aufbau, langen Proben, abwechslungsreichen Moderationen und neuer Lichtanlage am Freitag folgte die Darstellung einer „echten Sportfamilie“, auf die man stolz sein kann. 16 Darbietungen verführten die Zuschauer über knapp zweieinhalb Stunden. Auch wenn der Anteil der Showturngruppe deutlich höher war als der der anderen Gruppen, so zeigt dies nur die enorme Leistungsfähigkeit und Trainingsbereitschaft der Gruppe, die lediglich dazu diente, eine schöne Familien-Veranstaltung mit zu gestalten. Die gemeinsame After-Show-Party im Vereinsheim schloss nach dem Abbauen den turnerischen Höhepunkt des Vereins.
Nach einer kurzen Erholungsphase fand bereits wieder am 21.05.2008 eine Arbeitstagung des neuen geschäftsführenden Vorstands statt, auf der die Arbeitsbereiche der einzelnen Mitglieder abgestimmt wurden und allgemeine Verfahrensmodi besprochen wurden.
Einen Tag nach Axel Dannes 60. Geburtstag fand am 08.06.2008 der jährliche Hungermarsch statt, welcher gemeinsam mit der evangelischen Kirche organisiert und durchgeführt wurde.
Bei herrlichem Wetter konnte am 06.07.2008 auf dem Berner Sportplatz um die Wette gelaufen, gesprungen, geworfen und gestoßen werden. Das Sportfest des Stedinger Turnvereins war wie immer hervorragend organisiert und sicherlich auch wegen seines familiären Scharms von vielen auswärtigen Vereinen gut besucht. Kurz nach dieser Veranstaltung verabschiedete sich ein Teil des Vereins in die verdiente Sommerpause, während andere Gruppen ihr Training fortsetzten.
Friedrich Schiller schrieb in seinem Werk „Wilhelm Tell“ passender Weise „Was Hände bauen, können Hände stürzen“. Mit diesen Worten mag man wohl das wahrscheinlich dunkelste Kapitel der Vereinsgeschichte betiteln. 50 Jahre lang wurden an der Adresse „Am Schulplatz 3“ Sportstätten errichtet, ausgebaut, und saniert. Um 05.10 Uhr des 25.07.2008 ertönte die Feuer-wehrsirene vom Dach der Sporthalle und weckte die Berner Bürger. Ein neunzehnjähriger Feuerwehrmann hatte aufgrund von mangelnden Einsätzen an dem Papiercontainer neben der Sporthalle gezündelt, als das entfachte Feuer in den Dachüberstand übergriff und das komplette Satteldach der alten Sporthalle in Brand steckte. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte nur noch die angrenzende Schule, das Vereinsheim und das Bootshaus sichern. Beide Sporthallen, der im ersten Obergeschoss gelegene vereinseigene Fitnessraum (Baujahr 1994/95) und der erst 2006 fertiggestellte Geräteraum des Vereins fielen den Flammen samt ihres Inventars zum Opfer. Geschockt und unter Tränen betrachteten viele der Übungsleiter/innen, Sportler/innen und Bürger/innen die Löscharbeiten an ihrer sportlichen Wirkungsstätte.
Es entstand ein Gesamtgebäudeschaden von ca. 1.400.000 Euro. Das vernichtete Vereinskapital beläuft sich auf circa 60.000 Euro für die Bausubstanzen des Fitnessraums und Anbaus sowie circa 90.000 Euro für deren Inventar im Neuwert, was sich den Fitnessgeräten, den Turngeräten und den weiteren Kleinmaterialien und der neuen Musikanlage zusammensetzt.
Dennoch ließen wir alle den Kopf nicht hängen und prüften Ausweichmöglichkeiten für den Sport, um den Sportbetrieb aufrechterhalten zu können. Teilweise konnten Gruppen mit dem TUS Warfleth gemeinsam trainieren, nachdem neue Geräte gekauft wurden, andere nutzten intensiv das Forum des Grundschule Berne und den Bewegungsraum des Kindergartens. Einige Gruppen nahmen auch weitere Wegstrecken in Kauf und fuhren regelmäßig in freie Hallen nach Wüsting und Hude. Es musste aber leider festgestellt werden, dass in fast allen Fällen die Möglichkeiten des Sportes stark eingeschränkt sind. Die Mitglieder tragen diese Situation aber mit Verständnis, sodass sich sogar entgegen den geäußerten Befürchtungen ein Mitglieder-zuwachs um vier Mitglieder verzeichnen lässt und der Verein am Ende des Geschäftsjahres 1048 zählt.
Am 07.08.2008 fand mit ungefähr 15 Helfer/innen die Reinigung der verbliebenen Turngeräte statt. Viel war nicht übrig, aber der gerade erst beschaffte Spieth-Barren konnte ohne seine Holme gerettet und komplett in Eigenleistung aufbereitet und eingelagert werden. Ab dem 26.08.2008 fand nach leichten Startschwierigkeiten erstmals Sport in den bereits erwähnten „neuen“ Übungsstätten statt.
Der Besuch des Kreissporttages Wesermarsch am 29.08.2008 in der Ernst-Rodiek-Halle in Lemwerder hatte zur Folge, dass Markus Schnare als stellvertretender Vorsitzender des Kreissportbundes Wesermarsch in den geschäftsführenden Vorstand gewählt wurde.
Im September des Jahres 2008 ging das sehr stark vereinsverbundene Hausmeisterehepaar des Schulzentrums Monika und Walter Lösekann nach über 30 Dienstjahren in den verdienten Ruhestand. Auf der Weihnachtsfeier am 19.12.2008 im Zeus bedankte sich der Vorstand im Namen des Vereins bei Walter und Monika mit den Worten „Wir hätten keinen besseren kriegen können.“ Über 40 Übungsleiter/innen feierten im gemütlichen Rahmen bis in den Abend. Aber bereits am nächsten Morgen mussten viele bereist wieder früh auf den Beinen sein, denn anstatt des traditionellen Kinderschauturnens fand am 20.12.2008 der Kindertag mit vielen Spielen, Gerätelandschaften und einem ansprechenden Aktiv-Elternprogramm in der Sporthalle Ganspe statt. Den Jahresabschluss bildete die mit circa 230 Personen besuchte und von Manuel Schnitger und Hannes Ibbeken organisierte „Silvestergala für eine neue Sporthalle“ bei Schütte statt, auf der ein Betrag von 3200 Euro erwirtschaftet wurde und als Spende an den Verein ging.
Abschließend möchten wir noch auf ein paar Dinge eingehen, die die enorme Arbeitsbelastung des Vorstandes seit dem Brandschaden verdeutlichen. Nach der Prüfung erfolgte die Sichtung und Kontaktaufnahme mit vielen Versicherungen und Schadenregulierern sowie der Gemeinde. Jedes kleine Sportgerät wurde aufgelistet, das Anschaffungsjahr dokumentiert und der heutige Neuwert gelistet bzw. erst erfragt. Nebenbei mussten Treffen mit Brandgutachtern stattfinden, Zeugen-aussagen getätigt werden, der Sport organisiert werden und viele Dinge mehr. Neben diesen ganzen Strapazen bin ich jedoch sehr froh, dass die engagierten Übungsleiter/innen diese Lage so flexibel gemeistert haben und diese positive Einstellung an ihre Gruppenmitglieder weiter-gegeben haben. Damit dies angelaufene Provisorium aber auch in Zukunft so „gut“ laufen und die Kommunikation ohne Umwege funktionieren kann, ist eine Teilnahme an den ÜL-Sitzungen verpflichtend. Alle Übungsleiter/innen müssen sich ihrer Verantwortung gegenüber der Gemein-schaft stärker bewusst werden und dürfen nicht warten, bis sie zu einer Veranstaltung/Sitzung persönlich eingeladen oder erinnert werden. Selbst aktiv mitarbeiten ist das Privileg in der sportlichen Vereinsarbeit und muss in einem absolut ehrenamtlichen Verein aufrecht erhalten werden. Wir können trotz dieses Rückschlages stolz in die Zukunft gucken und gemeinsam auf eine neue Sportstätte hinarbeiten. „Alles, was manifest ist, kann zerstört werden, aber was nicht manifest ist, existiert außerhalb der Zeit.“ Und so lebt auch der Stedinger Turnverein weiter. Im Namen des Vorstandes bedanken wir uns für die vielen geleisteten Übungsstunden, tollen Sportveranstaltungen und Ausflüge und das unbeschreibbare Engagement der Übungsleiter/-innen und Mitglieder.
Annika Ulbrich und Markus Schnare
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